Das Leben (der Anderen) geht weiter..

Jeder, der eine schlimme depressive Phase durchlebt, wird dadurch viel an Lebenserfahrung mitnehmen können. Darüber möchte ich heute schreiben. Als ich gerade hängen geblieben bin, bzw als der Trip gerade mit voller Kraft zurückkam, ging es mir sehr sehr schlecht, und zwar innerhalb von wenigen Sekunden brach die Depression über mich herein. Ich war Mittags in meinem Zimmer, fühlte mich noch ganz gut, als mir plötzlich schwindelig wurde und wenige Sekunden später war ich hoffnungslos depressiv und hätte mich am liebsten auf der Stelle umgebracht.
Ich war verzweifelt, hab angefangen zu weinen und bin sofort zur medizinischen Station (war gerade in der Klinik) und hab dort unter Tränen und mit Panik geäußert, dass es mir furchtbar schlecht geht. Irgendwie hat mich die Reaktion der Krankenschwester irritiert, denn diese sagte nur, „Ok Herr M., ich hole eine Ärztin, bitte nehmen sie kurz Platz“ und sie lächelte mich an. Als ich der Ärztin dann erklärte, dass es mir extrem schlecht geht und es auch niemals wieder besser werden wird, war ich wieder verwundert, denn die Ärztin lächelte mich auch an und meinte „Herr M. ich bin mir sicher es geht Ihnen bald wieder besser, sie erleben gerade nur eine etwas schwere Phase“.
Als ich wenige Minuten später durch die Klinik lief, waren überall heitere Menschen, alle hatten Spaß und lachten, erfreuten sich des Lebens…
Wie kann das nur sein, dachte ich? Meine Welt ist gerade zusammengebrochen und überall um mich herum sind alle gut drauf und lächeln mich an, haben Spaß und alles ist wie bisher?
Merkt denn niemand wie schlecht es mir geht?
Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass man erstmal lernen muss, dass das Leben für alle anderen Menschen der Welt auch dann weitergeht, wenn das Eigene zu enden scheint.
Das merkt man durch eine Depression sehr bewusst, in diesem Moment denkt man wirklich, dass doch alle merken sollten, was gerade in einem vorgeht und was für ein schlimmes Gefühl man gerade hat. Ich hatte danach für viele Jahre ein sehr schwieriges Leben und habe es heute noch, aber im Endeffekt hat sich alles ziemlich stabilisiert. Diese Erkenntnis, dass das Leben aller anderen Menschen weitergeht, auch wenn das eigene zu enden droht, habe ich nie vergessen..
Allgemein kann es wohl sehr interessant und lehrreich sein, mal auf diese Weise komplett aus dem Kreislauf des Lebens auszubrechen, diese Erfahrung ist sehr bewusstseinserweiternd und auch eine Bereicherung, auch wenn sich das komisch anhört.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass man durch solch eine Erfahrung sehr, sehr viel Lebenserfahrung und soziale Intelligenz erreichen kann.
Daher hat sogar wohl auch eine Depression etwas Interessantes. In dem Moment, in dem man solch eine Lehrerfahrung macht, sieht man das allerdings keineswegs als Bereicherung, sondern als Höllenqual.. erst mit der Zeit kann man da etwas umdenken..
Lg Crystalix

 

Was wäre wenn (16.09.2013)

Dieses Thema ist sehr interessant und auch sehr sublim. Dieser Gedankengang fing damit an, dass ein sehr guter Freund von mir bei einem Autounfall ums Leben kam. Er wollte gerade zum Tierarzt fahren, kam ins schleudern und fuhr gegen einen Baum. Natürlich war dies ein schock für uns alle und an dieser Stelle will ich diesen Freund auch ganz herzlich grüßen.
Dieser Freund war alleine unterwegs und die Polizei sagte, dass ein eventueller Mitfahrer keine Überlebenschance gehabt hätte.
Und so sagten alle, zum Glück seien sie nicht mitgefahren und einer erzählte uns, dass er eigentlich geplant hatte, mitzufahren und dann aber doch abgesagt hätte, zum Glück, sonst wäre er nun tot.
Das Lsd in meinem Kopf hat diesen Gedankengang sofort hinterfragt und ich kam darauf, dass dies so nicht korrekt ist. Denn wenn der Kumpel mit dem verunglückten mitgefahren wäre, hätte sich eine völlig neue Situation ergeben und es wäre bestimmt nicht zu einem Unfall gekommen. Denn der verstorbene hätte ja zunächst den anderen Freund abholen müssen und allein deswegen wäre er dann 3 Minuten später losgefahren und es wäre ein komplett andere Situation auf der Straße entstanden, Im Auto hätten die beiden sicherlich miteinander gesprochen und eventuell wäre er dann anders gefahren usw., also durch die neue Situation wäre alles anders abgelaufen und sie hätten sehr wahrscheinlich keinen Unfall gebaut und wäre beide noch am Leben. Also kann man nicht sagen, man sei zum Glück nicht mitgefahren, sondern aufgrund dieses Gedankengangs müsste man sagen, leider bin ich nicht mitgefahren, denn dann wäre dieser Freund noch am Leben.
Und so habe ich mir über dieses Thema lange und viele Gedanken gemacht und bin auf viele interessante Denkweisen gestoßen.
Meiner Ansicht nach, ist das Leben ja nichts anderes als ein chemischer Prozess und kein Mensch hat einen freien Willen, daher ist es etwas widersprüchlich dass ich solche Sachen beschreibe, aber ich mache es trotzdem.
Mir ist aufgefallen, dass kleinste Entscheidungen das komplette verändern können.
Also wenn an einem Samstagabend ein Freund fragt, ob man mit ins Kino gehen will, hat man zwei Optionen, mitgehen oder zuhause bleiben. Diese zwei Optionen können möglicherweise lebensentscheidend sein. Nehmen wir mal an man geht mit. Dieser Freund hat vielleicht zufällig eine Freundin dabei, die man selbst noch nicht kennt, aber nach dem Kino entscheiden man sich, noch etwas trinken zu gehen und so kommt man mit diesem Mädchen ins Gespräch und entscheidet sich, sich bald wieder zu sehen. Möglicherweise trifft man sich eine Woche später und nach einiger Zeit verliebt man sich und findet so die Frau des Lebens, heiratet drei Jahre später, bekommt zwei Kinder.
Also war diese Entscheidung ins Kino zu gehen oder zuhause zu bleiben, lebensetscheidend. Nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Kinder die durch diese Ehe zustande gekommen sind. Sowie auch für die Kinder der Kinder die durch das Mädchen im Kino auf die Welt gekommen wären, und dutzende Generationen die darauf gefolgt wären.
Nächstes Beispiel:
Nehmen wir an man bekommt als 16 jähriger einen Joint angeboten und überlegt dann ob man mitrauchen will oder nicht. Niemand macht sich bewusst, wie krass diese vermeintlich unwichtige Entscheidung das eigene Leben beeinflussen wird. Raucht man den Joint nicht und verzichtet auf Drogen, so wird ein von diesem Zeitpunkt ausgehend sich ein völlig anderes Leben formen, als wie wenn man den Joint raucht.
Raucht man ihn, findet man sehr wahrscheinlich gefallen daran, konsumiert dann öfter mal, hängt mit Kumpels ab die auch am rauchen sind, diese kleine Entscheidung wird das ganze Leben verändern. Wenn man es mal genauer betrachtet merkt man, dass es 1000nde solcher kleinen Entscheidungen gibt, wo man jeden Tag auswählen muss was man macht und wie man weiterlebt. Und so könnte man meinen, dass man einen freien Willen hat, um das eigene Leben so zu gestalten wie man möchte, einen freien Willen um jeden Tag diese Lebensentscheidenten aufgaben auszuwählen.
Ich bin jedoch der Meinung, dass es nicht diese 1000 verschiedenen Entscheidungen gibt, sondern nur einen einzigen Weg und zwar den chemischen Prozess des Lebens, wir als Molekül wandern über diesen Planeten und sind Teil der Natur und aller Dinge die um uns herum geschehen,
Wir sind nicht abgespalten von der Luft, den Bäumen, den Tieren oder den Pflanzen.
Wir sind aus der Natur entstanden und gehen darin auch wieder zurück, wie viele Milliarden unserer Vorfahren, sie alle sind in die Natur zurückgegangen, wieder verschwunden in den Kreislauf des chemischen Prozesses. Die Körper der verstorbenen sind durch das vergraben unter der Erde wieder zurückgeführt worden. Dies wird uns allen irgendwann bevorstehen, jedoch sollten wir dies nicht als eine Strafe sehen, sondern erkennen, dass dieses Wunder am Leben zu sein und auf diesem Planeten für eine Zeit wandeln zu können, ein riesiges Geschenk ist. Jeder Mensch muss sich damit abfinden, irgendwann wieder seinen Körper zu verlassen und zurück in die Natur zu gehen. Der eine etwas früher, andere später, aber Angst vor dem Tod sollte man nicht haben.
Ich z.B. sehe es als unglaublich spannend an, hier auf der Erde eine Abenteuerreise gewonnen zu haben, ich führe ein intensives Leben, Sehr viele Menschen sind sich aber überhaupt gar nicht bewusst, dass sie leben und wie krass dieser Vorgang auf der Erde überhaupt ist!
Und um dieses Wunder zu begreifen und ein Stück weit zu erkennen, genau dazu sind meiner Meinung nach Halluzinogene da, im wahrsten Sinne kann man mit diesen Speisen der Götter das „Leben“ besser verstehen. Und durch dieses Verständnis, durch das Erkennen des Wunderbaren würde sich viel ändern auf der Welt…
Nur scheint die die Zeit dafür noch nicht gekommen zu sein…
lg Crystalix

Waldhütte (13.09.2013)

Während meiner Drogenzeit hatte ich viele unvergessliche Erlebnisse. Dies waren durchfeierte Nächte voller Emotionen und Abenteuerlust. Ich war jung, voller Tatendrang, wollte was erleben und so fieberten wir ab Montag auf das Wochenende zu und dann kam die ganze Clique zusammen und wir redeten lauthals, tauschten Neuigkeiten aus und schauten, welche Drogen wir zur Verfügung hatten und dann ging es los. Wir konsumierten eigentlich alles was wir bekommen konnten, Mdma, Speed, viel Pilze, Lsd, Kokain und natürlich sehr viel Haschisch.

So hatten wir unzählige Wochenenden durchgefeiert, einige Erlebnisse will ich kurz erzählen, Erlebnisse die mich besonders fasziniert haben.

In dem kleinen Ort in dem wir immer zusammenkamen, dieser Ort lag mitten in der Natur und dort wohnten nur 700 Menschen. Mitten auf der schwäbischen Alb und so kam es, dass wir im Sommer ständig draußen in der Natur waren, wir hatten ca. ein dutzend fester Plätze an denen wie uns trafen, es war in den Jahren 2002 bis 2004. Es lief eigentlich immer so ab, dass wir uns nach dem aufstehen eine Sms schrieben und dann jemand der ein Auto hatte nach und nach uns alle einsammelte.

Wir fuhren raus ins Grüne an wunderschöne Plätze, machten uns Musik durch die Autoanlage an und einer stellte eine Mischung aus Tabak und Haschisch her, die wir dann reihum durch die Bong rauchten. Wir legten uns ins Gras, erzählten uns Witze, lachten darüber dass uns die Dorfbewohner als Crack-Süchtige bezeichneten und wir schmiedeten Pläne für die Wochenenden.

Ich leistete damals meinen Zivildienst und war nur am Wochenende an dem Ort an dem ich die wohl schönste Zeit meines Lebens verbrachte.

Ca 3 Kilometer außerhalb dieses Dorfs befand sich ein großes Wald Häuschen, umgeben von einer großen Wiese mit einer Feuerstelle und einer großen überdachten Terrasse, alles komplett aus Holz und um das ganze Grundstück befand sich ein großer Wald. Dies war an den Wochenenden unser Treffpunkt und wir machten dort unzählige Nächte durch und dies lief meist folgenderweise ab:

Wir verabredeten uns bei schönem Wetter, dass wir mal wieder eine kleine Session dort starten wollten und dies sprach sich sehr schnell in der Clique rum und es kamen auch oft noch Freunde aus umliegenden Ortschaften dazu. So waren wir oft mit 20 – 30 Leuten dort. Wir packten Kerzen, Feueranzünder, kauften Getränke, packten Drogen ab, einer brachte eine Anlage mit Stromgenerator mit und nach und nach kamen alle zusammen und wir hatten eine sehr euphorische Stimmung, da wir wussten, dass dies wieder eine unvergessliche Nacht werden würde.

Noch heute, 10 Jahre später, treffen wir uns ab und zu an diesem Ort und jedes Mal wenn ich dort ankomme bekomme ich eine leichte Gänsehaut und ein melancholisches Gefühl, jedoch sehr angenehm und ich erinnere mich mit Freude an diese Erlebnisse damals zurück

In den letzten Jahren war ich fast nicht mehr mit dabei auf den Sessions dort, da es mir schlecht ging und ich schaute höchstens mal kurz dort vorbei, es überforderte mich jedoch dort die ganze Nacht zu bleiben. Dank Kratom geht es mir nun jedoch wieder so gut, dass ich mich wahnsinnig darauf freue wieder mal an diesem Ort eine Nacht durchzumachen und dann morgens bei Sonnenaufgang 12g Kratom einzuwerfen und dann mit meinen Freunden dort das Leben zu feiern… das leben feiern, dass war früher mein Lebensinhalt und durch meine psychischen Probleme konnte ich dass nun lange nicht mehr machen, nun jedoch ist es wieder möglich und ich werde nun richtig viel unternehmen, endlich kann ich wieder meinem erklärten Lebensziel nachgehen.

Und eben an dieser Hütte, von der ich vorher berichtet hatte, hatte ich ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. An diesem Tag kam ich aus Kehl in den Ort und hatte einige Gramm wirklich extrem starkes Speed dabei, es war unter der Woche und alle mussten arbeiten, bis auf einen meiner besten Kumpels, den ich irgendwie dazu überredete mit mir dieses Speed ausgiebig zu testen.

Also fuhren wir in seinem Auto raus in den Wald zu der Hütte, es war im Sommer und wir parkten das Auto und zogen kurz darauf die erste Nase des Speed´s, Es brannte sehr stark in der Nase und nach wenigen Nasen bekamen wir den wohl heftigsten Laberflash unseres Lebens.

Man muss sich vorstellen, wir saßen mitten im Wald auf der Terrasse einer Holzhütte, um uns herum nur Natur und Stille, und wir fingen dermaßen an über die Welt, die beschränkten Bauern aus unserem Ort und über psychedelische Weltanschauung zu reden, im nachhinein fiel uns auf, das wir 10 Stunden ohne jegliche Unterbrechung redeten und dabei jeder 1 Gramm Speed durch die Nase gezogen hatten und gemeinsam fast 8 Gramm Haschisch durch den Eimer geraucht hatten.
Solche Aktionen waren damals Alltag…
Die Zeiten haben sich geändert, alle sind etwas ruhiger geworden, jedoch feiern wir noch immer regelmäßig zusammen…

Das wars von mir, bis demnächst!
Crystalix