Fantasiewelten (07.02.2014)

Oft werde ich gefragt, ob ich wohl vorbelastet war, in Bezug auf meine Schizophrenie und allgemein das Hängenbleiben. Es wird ja viel diskutiert ob bestimmte Personen dazu neigen, Psychosen zu bekommen und da einfach genetisch geprägt sind.
Dazu muss ich kurz in meine Kindheit zurück schauen und ich erzähle mal kurz, welche Auffälligkeiten bei mir in der Vergangenheit bereits aufgetreten sind.
Als ich im Kindergarten war, schrieb meine Erzieherin in einem Bericht, dass ich ständig abwesend und verträumt war und ich den Eindruck gemacht habe, in einer Traumwelt zu leben.
Ich war damals ein sehr ruhiges Kind.
Als ich etwas älter wurde, begann ich schon, mich in ruhigen Momenten in Fantasiewelten reinzudenken und hatte damals wohl schon eine leichte soziale Phobie.
Mit Beginn der Schulzeit hatte ich von Anfang an Probleme im Unterricht zu folgen, da ich immer abgeschweift bin und Probleme hatte mich zu konzentrieren.
So richtig begonnen haben meine Träumereien aber erst, als ich mit 16 Jahren angefangen habe zu kiffen. Wenn ich bei meinen Kumpels war, hatte ich natürlich nicht die Möglichkeit in Traumwelten abzuschweifen, jedoch sobald ich alleine war, hab ich angefangen mich richtig krass in diesen Welten zu bewegen.
Ich habe mich dann einfach auf das Bett gelegt und mir vorgestellt wie es wäre, wenn ich viel Geld hätte. Die Träumereien hatten eigentlich immer den gleichen Inhalt, Ich war Millionär, hab große Partys veranstaltet und alle haben mich bewundert.
Als ich dann so ca. 18 Jahre alt war und begonnen habe auf Goa Partys zu gehen, wurden diese Fantasien immer extremer. Ich habe oft alleine gekifft, mich hingelegt und bin dann abgeschweift in diese große Welt, wo ich ein Held war und alle mich bewundert haben. Ich hab große Clubs bauen lassen, alle bekannten Dj’s waren da und ich stand am Eingang und habe alle meine Kumpels begrüßt, hatte mehrere Vip Bereiche.
Im echten Leben ging es mir damals sehr gut, wir waren viel unterwegs auf Goa Partys, habe viele Drogen genommen, Xtc, Pilze, Lsd, Thc, Speed und viele andere Sachen.
Ich lebte also schon damals, als ich im Grunde psychisch gesund war im großen und ganzen, in zwei verschiedenen Welten. Als ich dann ca 1 Jahr praktisch durchgehend Party gemacht habe, verschlechterte sich mein Zustand. ich war psychsich sehr angespannt und hatte immer größere Probleme im Alltag zurecht zu kommen. Dann passierte folgendes, ich flüchtete immer weiter in diese Traumwelt hinein, denn dort war ich reich, berühmt und angesehen.
Ich habe damals täglich gekifft und mehrmals in der Woche Amphetamine konsumiert.
Ich kam nicht mehr klar in meinem wirklichen Leben, für mich war dies nicht so schlimm, da ich ja flüchten konnte in die Traumwelt.
So hab ich gleich nach der Arbeit einen Kopf geraucht und mich auf das Sofa gelegt und bin eingetreten und diese andere Dimension.
In der Realität verlor ich dann meine Arbeitsstelle und entschloss mich dazu, eine Therapie zu beginnen, kurz vor der Therapie nahm ich einen Lsd Trip, dieser Trip war meiner Meinung nach der Auslöser dafür, dass ich kurz darauf meine Träume zur Realität geworden sind. Ich setzte also sofort das thc ab und hab zunächst den zugang verloren zu den Träumereien. Als ich dann einige Wochen später in einen manischen Zustand gekommen bin, hab ich sozusagen all diese Träumereien sofort in der Wirklichkeit erlebt. plötzlich war diese Traumewelt für mich zur Realität geworden, zumindest dachte ich das damals.
Ich hatte extreme Glückszustände, konnte kaum mehr normal sprechen vor lauter Euphorie,
Der Lsd Trip kam mit aller Kraft zurück. Diese ganze Geschichte habe ich ja in meinem Langzeitbericht ausführlich beschrieben, hab ihn hier auf der seite nochmal online gestellt unter der Rubrik „Langzeitbericht“ auf der rechten Seite, hier Link: https://cubensis-connection.com/2013/09/01/landung-verpasst-mein-leben-auf-dem-lsd-trip/
Als ich kurz darauf in die schlimmste Depression gewechselt bin, waren diese manischen Träumereien plötzlich vorbei, jedoch kamen dann im Halbschlaf heftige Halluzinationen, das Thema Träumereien war also noch nicht vorbei.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich jede Nacht ständig Träume, es gibt keine Sekunde meines Schlafs, wo ich nicht träume, hab kürzlich darüber etwas geschrieben, hier der Link dazu: https://cubensis-connection.com/2014/01/12/der-wechsel-im-die-traumwelt-12-01-2014/
Diese Tagträume haben sich bei mir in den letzten Jahren eher verringert, zwar bewege ich mich manchmal immer noch in diesen Fantasiewelten, jedoch hält sich das sehr in grenzen,
Man sieht bei mir also, dass mich das Thema Träumereien, was auch ein großer Anteil des hängen bleibens bei mir darstellt, mich schon mein ganzes Leben begleitet hat und auch heute, 8 Jahre später nach meiner „Psychose, hab ich noch immer damit zu tun…
daher glaube ich schon, dass ich vorbelastet bin was meine Träumerein und auch meine psychischen Probleme angeht, denn alle meine Störungen haben irgendwie etwas mit diesen Fantasiewelten zu tun, ich habe nie Stimmen gehört oder Verfolgungswahn gehabt, daher wusste auch kein Arzt jemals, was ich nun genau für eine Störung habe. Ich bekam dann die Diagnose „undifferenzierte Schizophrenie“, einfach weil niemand wusste was ich habe… ich bin eben schon immer ein Träumer gewesen und werde es wohl auch immer sein, für mich ist diese Traumwelt genauso bedeutsam wie das, was man als Realität bezeichnet.
Für mich bleiben die Träume ein Zugang zu einer anderen Dimension und ich stehe eben deutlich weiter dort drin als die „normalen“ Menschen, was aber voll cool ist irgendwie.
Lg Crystalix

6 Kommentare zu „Fantasiewelten (07.02.2014)“

  1. Hey crystalix, ich würde sehr gerne zu dir Kontakt aufnehmen, ich habe das Gefühl mir steht das, was du erlebt hast, noch bevor. Es gibt viele Ähnlichkeiten, was mir besonders durch diesen Beitrag bewusst geworden ist. Ich stehe noch vor meiner Drogenkarriere, neige dazu sehr neugierig zu sein, bin psychisch allerdings mit den Anzeichen einer Schizotypische Persönlichkeitsstörung vorbelastet. Meld dich doch mal

    Like

  2. Also ich bin auch ein sehr träumerische Mensch. Ganz stark ist es wenn ich Bus fahre. Dann habe ich eifnach nichts besseres zu tun und folge nicht einmal mehr der Musik die ich höre.
    Der Unterschied zwischen dir und mir ist nur, dass die Träume nicht immer positiv sind. Ich warge sogar zu sagen, dass sie meistens Probleme darstellen, welche in der Zukunft auftreten (so vermute ich).
    Die prositiven Träume lassen sich auf Sehnsüchte und Wünsche zurück führen. Vielleicht geht es dir ja ähnlich?
    Auch kann ich bei mir nicht sagen, ob ich immer so träumerisch war. Schulisch hat sich das vorallem ab der 7. Klasse geäußert. Natürlich in schlechten Noten. Die genaue Ursache kann ich jedoch nicht sagen.

    Like

    1. Hey mezzix,
      wenn ich so vor mich hin träume, male ich mir oft eine andere sorglose welt aus und flücnte mich sozusagen in diese andere dimension.
      ganz stark ist es bei mir wenn ich zug fahre, dann höre ich immer so melancholische musik und denke mich dann sehr weit in die fantasiewelten hinein.
      ich finde das aber immer sehr schön und verweile gerne in dieser welt.
      lg

      Like

  3. Hey, deine Geschichte passt fast ganz auch auf mich. Auch ich habe mit 15 von aufs Gymnasium auf die Realschule gewechselt & da begann alles.. Konsumiere fast täglich Amphetamine um den Alltag zu verschönern ,Weed nur selten.XTC nur manchmal an Wochenenden. Kippen & Alkohol überhaupt nicht. Zudem stehe ich grade kurz davor meinen ersten lsd trip oder shroom trip zu starten..werd es mir aber tatsächlich noch wegen deiner Artikel überlegen..echt heftig. Auch das komplette Abschweifen in eine selbst errichtete Welt hab ich schon mein leben lang, wo alles so ist wie es sein soll, da wo alles möglich ist, wo man über alles steht.. für mich klingt dein Text nach ADS (ohne Hyperaktivität) woraus sich dann eine narzisstische Persöhnlichkeitsstörung entwickelt hat..wurde das schon ausgeschlossen? das wurde nämlich bei mir diagnostiziert,mh :/ & die Glückgefühle würde ich sagen kommen vom Trip. Ich habe einen Kumpel, der hatte seit seinen letzten einmaligen Pilztrip, 3 jahre immer wiederkehrende Glückgefühle & konnte von selber nie schlafen, ist aber manchmal urplötzlich im Sitzen eingepennt.mh also ich würde mich mit dir aufjedenfall auch mal gern austauschen, wenn du bock hast (; lg

    Like

    1. hey,
      ich hab sicherlich ads und auch teilweise narzisstische gedanken, aber das alleine erklärt nicht meine ganzen störungen…
      ich hab ja eine menge von symptomen und hab fast ein jahr in kliniken verbracht. du schreibst dass du keine zigaretten rauchst, damit hast du schon mal eine wichtige und gute voraussetzung um schaden von dir abzuwenden.
      du kannst mich gerne anschreiben, tausche mich sehr gerne mit dir aus. email vega.vincent431@googlemail.com
      wäre cool von dir zu hören! 🙂
      frohe ostern…
      crystalix

      Like

Hinterlasse einen Kommentar